Herausforderungen begleiten und beforschen! (Alle Jahre wieder)

Es sind noch Studierende gesucht, die Schüler:innen einmal von einer anderen Seite - in einer anderen Rolle - begegnen wollen ... um auf diese Weise vertiefte Erfahrungen damit zu sammeln, was es heißt, Hilfe zur Selbsthilfe oder Prozessbegleitung statt Anleitung zu sein. Möglich ist dies, wenn sie die Aufgabe übernehmen Schüler:innen der SEK I bei einer selbstgestellten Herausforderung zu betreuen. Mehrere Schulen im Bergischen Land ermöglichen ihren Schüler:innen, solchen Herausforderungen für eine Zeit von sieben bis 14 Tagen nachzugehen - ohne direkt durch Lehrer:innen beaufsichtigt zu sein und in der Regel auch außerhalb von Schule und fern vom Wohnort. Dennoch brauchen die Schüler:innen (je nach Gruppengröße mindestens) eine erwachsene Begleitperson mit pädagogischer Qualifikation. Gesucht werden diese Begleitpersonen oder Companions oft an Universitäten mit lehramtsorientierten oder sozialpädagogischen Studiengängen (s. z.B. die NRW-Kamapagne der Initiative "Herausforderung einfach machen" auf Instagram). Auch an der Universität Wuppertal gibt es entsprechende Ausgänge und Gesuche. 

Um Wuppertaler Studierenden, die sich dieser Aufgabe stellen, Begleitperson einer Herausforderung zu sein, die Möglichkeit zu geben, diese Aktivität als Leistung auch in ihr Studium einzubringen, biete ich seit nun schon Jahren ein Begleitseminar zum Forschungsprojekt (auch belegbar als Orientierungsseminar zum außerschulischen Berufsfeldpraktikum) an. Studierende erhalten hier eine Schulung darin, ihre Erlebnisse als Begleitperson ethnographisch zu dokumentieren und aufzuarbeiten, um so einen (bildungswissenschaftlichen) Forschungsbericht als Modul ihres Masters of Education zu erstellen. 

Das Seminar findet im Sommersemester 2025 immer Donnerstags von 16:00 bis 18:00 Uhr statt. Es ist offen sowohl für Studierende aller Lehrämter, die schon die Begleitaufgabe von Schüler:innen an einer Schule übernommen haben oder auch für solche, die eine solche Möglichkeit (zur Umsetzung eines Forschungsprojekts) noch suchen. Bei Interesse - auch 'nur' an mehr Informationen - bitte ich um eine E-Mail

Veröffentlicht: Reflexion zu einem Seminarkonzept

Seit mehreren Semestern biete ich nun schon ein Seminar mit dem Titel "Wie schön darf / kann Schule sein?" (das Verb wurde inzwischen getauscht). Ich gestalte es als Einladung zum Austausch und zur gegenseitigen Begegnung der Lehramtsstudierenden - die auf diese Weise angeregt und motiviert werden sollen, eigenständig und eigenaktiv Schule zu verändern - zusammen mit anderen, insbesondere ihren zukünftigen Kolleg:innen, wenn sie (endlich) erfolgreich im Schulalltag angekommen sind. Schließlich handelt es sich um ein Seminar im Studienmodul "Schulentwicklung und Gestaltung".

Über dieses Seminar und meine Erfahrungen mit ihm nach zwei Semestern (inzwischen ist der vierte Durchgang nahezu abgeschlossen) habe ich in einem Essay für die Zeitschrift "TZI / Thenenzentrierte Interaktion" reflektiert, der im September erschienen ist. Unter dem Titel "Scheitern mit TZI? Aber ja doch! Extra!" gehe ich darin der These nach, dass das Eingehen von Wagnissen nicht nur im Konzept der TZI als Haltung und Methode tief verankert ist, sondern ebenso zur Schulentwicklung gehört. Das Vermeiden von Risiken und die Suche nach Sicherheit (so sinnvoll und krafterhaltend sie auch sind) bergen zugleich die Gefahr der Erstarrung - sowohl persönlich als auch der Schule als gemeinsam verantworteten möglichst anregend-lebendigen Lern- und Lebensort. Wer meine Überlegungen nachlesen mag, findet das E-Paper HIER.   

Nur wenige Plätze: Begleitseminar zum Forschungsprojekt

 Auch wenn sich wenn meine Arbeitsschwerpunkte in den letzten Jahren etwas verlagert haben (auf das Thema "Kreativ-literarisches Schrieben an Schulen"), mein Interesse an der Idee der "Herausforderung" besteht fort und der Kontakt zu Schulen, die dieses  Angebot ihren Schüler:innen eröffnen, sowieso. Ich bin - jeweils im Sommersemester - weiter dabei engagiert, den Wuppertaler (Lehramts-)Studierenden, die die ehrenamtliche Begleitung einer Herausforderung übernehmen, eine Möglichkeit zu eröffnen, dieses Engagement auch als Studienleistung angerechnet zu erhalten (indem sie ihren Feldaufenthalt für eine ethnografisch-qualitative Forschungsaktivität nutzen).

Und im Wintersemester biete ich anderen Studierenden, mit einem Interesse an quantitativen Methoden die Möglichkeit an, für Schulen, deren Schüler:innen an der Befragung zu ihrer kürzlich absolvierten Herausforderung teilgenommen haben, einen Rückmeldebericht zu erstellen. Da allerdings in diesem Jahr nur wenige Schulen  diese Schüler:innen-Befragung umgesetzt haben, ist auch die Anzahl der Plätze in diesem Forschungsprojekt für Studierende begrenzt. Noch gibt es - falls niemand von den bisher interessierten abspringt - nur noch einen letzten Seminarplatz. Interessenten können sich bei mir noch per Email melden. 

Weitere Informationen zum Seminarprojekt und seiner Organisation gibt es HIER im Vorlesungsverzeichnis der Bergischen Universität. 

Alte News: Ein POEDU-Workshop in Wuppertal

Auch das ist schon eine Weile hier - die News dazu ist auf auch schon seit Anfang Februar online (nun in diesem Blog habe ich bisher darauf verzichtet, darauf zu verweisen, da ich die Begegnung mit Hans-Josef Ortheil aufarbeiten wollte): Am 31.01.2024 hatten Kirsten Schindler und ich im Rahmen unseres Seminarprojekts "Kreativ-literarisches Schreiben an Schulen" Kathrin Schadt und Sabine Burkhardt nach Wuppertal eingeladen. An der Junior Uni führten sie eine POEDU-Schreibwerkstatt durch. Kinder der Grundschule St. Antonius verfassten am Vormittag eigene Gedichte und präsentierten sie am Mittag im Foyer der Junior Uni. Anschließend gab es noch eine Nachbesprechung mit interessierten Erwachsenen (und Studierenden unseres Seminars) zu den pädagogisch-didaktischen Überlegungen bei POEDU.

Unter dem Titel "Wir backen uns Gegensatz-Gedichte: Kinder der St. Antonius Schule schreiben eigene Texte" hat das Literaturhaus Wuppertal (ebenfalls ein Kooperationspartner bei diesem Projekt) schon am 04. Februar 2024 einen Bericht zur POEDU-Werkstatt und ihren Ergebnissen veröffentlicht, auf den ich HIER gerne verweisen möchte.

Kathrin Schadt und Sabine Burkhardt bleiben unserem Seminarprojekt "Kreativ-literarisches Schreiben" über diese POEDU-Werkstatt verbunden. Im Sommersemester (das in dieser Woche nun schon ebenfalls endet) sprangen sie für Kirsten Schindler als Mitlehrende ein.


Alte News: Hanns-Josef Ortheil als Impulsgeber für „kreativ-literarisches Schreiben an Schulen“

Gestern war wieder Seminar, die vierte Sitzung im Sommersemester, vierstündig via ZOOM. Zusammen mit Kathrin Schadt vom POEDU hatte ich einen Markt der Möglichkeiten organisiert. Anbieter:innen von Werkstätten und Kursen des kreativ-literarischen Schreibens waren aus der ganzen Republik zugeschaltet, aus Halle an der Saale, Berlin, aus dem Bahnhof von Heidelberg, um mit den Studierenden darüber zu sprechen, was es alles an Formen und Varianten gibt, Impulsgeber:in und Wegbegleiter:in beim kreativ-literarischen Schreiben zu sein. Dabei ist mir noch einmal dringlich klar geworden, dass ich über die Seminargäste des letzten Semesters immer noch etwas schreiben wollte. Vor allen Dingen über Hanns-Josef Ortheil wollte ich noch berichten, der uns am 17. Januar 2024 im Seminar besuchte und am 18. Januar in der Citykirche – vor vollem Haus – aus seinem Roman „Der Stift und das Papier“ las. Also mache ich es gleich, jetzt, heute –sonst ist auch dieser Moment vorbei. WEITER LESEN



Start ins neue Semester: SHK-Stelle ausgeschrieben / Plätze frei im Forschungsprojekt "Herausforderung"

Mit dem neuen Semester ist immer auch ein Neustart verschiedener Projekte und Initiativen verbunden, so auch diesmal: Das Seminarprojekt "Kreativ-literarisches Schreiben" (zu dem ich noch zwei alte News veröffentlichten möchte) geht in eine neue Runde - diesmal mit Kathrin Schadt und Sabine Burkhardt von POEDU an meiner Seite und aufgrund unserer weit entfernten Lebensorte durchweg Online. Spannend wird das und herausfordernd - wie gelingt es via ZOOM und in vierstündigen Blöcken (natürlich mit Pausen und viel Bemühen um Kontakt, Austausch und Abwechslung eine gute, tragfähige Atmosphäre für das gemeinsame Schreiben zu entwickeln. Ich starte - voller Neugier - in diesen Erfahrungs- und Bewährungsraum.

Zur Unterstützung des Seminarprojekts und der damit verbundenen Vorhaben habe ich nun auch die Möglichkeit einer studentischen Unterstützung - einer SHK-Stelle (6 Stunden die Woche), die ich besetzen kann. Die Stellenausschreibung findet sich (zeitlich begrenzt) HIER zum Download. Bewerbungen sind möglich über das Stellenportal der Bergischen Universität bis zum 05.05.2024. 

Ebenfalls unterstützen soll mich die gesuchte SHK bei einem zweiten Seminarprojekt - nämlich der den Forschungsvorhaben, die M.Ed.-Studierende an der Bergischen Universität Wuppertal in Begleitung des Schulangebots der "Herausforderung" umsetzen. Auch dieses Seminar (zusammen mit Mathias Pfeiffer) startet demnächst - hier sind sogar noch (wenige) Plätze für Studierende frei, die nach einem bildungswissenschaftlichen Forschungsprojekt für sich suchen. Allerdings ist das, was ihnen hier in diesem Begleitseminar angeboten wird, etwas besonders (und wie ich finde nicht nur für das eigene Studium, sondern auch persönlich besonders lohnenswertes): Schüler:innen für mindestens 10 Tage auf einer selbstgewählten Herausforderung zu begleiten - und die eigenen Beobachtungen und Erfahrungen dabei im Sinne einer ethnografischen teilnehmenden Beobachtung festhalten und als Forschungsprojekt aufarbeiten. Die 'Herausforderungen' finden alle im Sommer diesen Jahres statt (wir stehen in Kontakt zu mehreren Schulen der Region, die dieses Angebot bei sich umsetzen) - das Begleitseminar startet am nächsten Freitag, den 26.04.2024, 16:00 Uhr. Bei Interesse - auch 'nur' an mehr Informationen - bitte ich um eine E-Mail an mich.  

Letzte News vom letzten Jahr: Farwa Ahmadyar & Artur Nickel bei "Schreiben!"

Kommende Woche starten die Lehrveranstaltungen des Sommersemesters 2024. Da wird es langsam dringlich, das Jahr 2023 endlich abzuschließen  - die letzte News von damals zu veröffentlichen. Schließlich gäbe und gibt es auch noch Berichtenswertes aus ersten Monaten im Jahr 2024 - und ganz aktuelle Ankündigungen (und Einladungen) zudem. Also nun, endlich, die letzte News aus dem Jahr 2023 - zu meiner Begegnung mit Farwa Ahmadyar & Artur Nickel und der Essener Jugendanthologie. WEITER LESEN

News aus dem letzten Jahr (03): Bundestreffen "Herausforderung"

 Auch das ist nun schon viele Monate her: Am 22. und 23. September 2023 haben sich 25 Vertreter:innen von Schulen, die ihren Schüler:innen das Angebot einer "Herausforderung" machen, in Landau getroffen. Gemeinsam gestaltet wurde das Treffen von der IGS Landau als einladender Schule und vom HeRiS-Forschungsverbund, dem ich seit Jahren angehöre. Die eigentliche Vorbereitungsarbeit für den HeRiS-Verbund hat vor allem mein Kollege Michael Zimmer-Müller vom Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf) an Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau geschultert. Nun ist ein kurzer Nachbericht zum Bundestreffen auf der Webseite des zepf erschienen - mit sowohl beschreibenden als auch bildlichen Impressionen (siehe HIER).

Mir selbst ist dieses Treffen als besonderes produktiv in Erinnerung, gerade weil die direkte Begegnung und der persönliche Austausch von Schulen mit viel und weniger Erfahrung bei der Umsetzung der Idee der Herausforderung im Mittelpunkt stand. Dazu passte auch die von uns gewählte Form eines Barcamps: Statt vorbereiteter Expert:innen-Vorträge in einem festgefügten Programm (wie in der ursprünglichen Ausschreibung als Bundeskongress zusammen mit "Schule im Aufbruch" und dem "Herausforderung einfach machen" noch angedacht), entstanden die thematischen Schwerpunkte aus den Interessen der Teilnehmenden und wurden dann - mit den anwesenden Expert:innen - direkt im fallorientierten Kleingruppen besprochen. Vielleicht wäre etwas mehr Zeit sinnvoll gewesen, um den aus den einzelnen Gesprächsforen entstehenden weiterführenden Fragen oder auch gemeinsamen Vorhaben noch mit genügend Zeit und Ruhe nachzugehen. So endete der intensive und produktive Austausch etwas zu früh. Für ein mögliches nächstes Mal denke ich deswegen: Besser ist dann doch ein ganzes Wochenende, auch wenn für Schulvertreter:innen angesichts der fortlaufend zu bewältigenden Stundenvorbereitungen und Korrekturen die Hürde eher groß ist, sich auf eine so lange (und ggf. auch weite) Reise zu machen. Wir - vom HeRiS-Forschungsverbund - sind auf jeden Fall weiter am Thema.

News aus dem letzten Jahr (02): Vortrag beim Expert:innenforum Startchancen

Am 2. Februar 2024 haben sich Bundesbildungsministerium und KMK formell auf das Startchacnen-Programm verständigt, das - startend zum Schuljahr 2024/25 - zehn Jahren lang 4.000 Schulen mit insgesamt 20 Milliarden  Euro dabei unterstützen will, bessere Lernbedingungen für ihre Schüler:innen zu schaffen. Gefördert werden sollen Schulen (und Schüler:innen), die es - orientiert an sozioökonomischen Merkmalen - besonders bedürfen (s. als Überblick die BMBF-Seite zum Startchancen-Programm und - immer empfehlenswert als differenzierte Hintergrundberichterstattung - den Blog von Jan-Martin Wiarda z.B. HIER). 

Als unabhängige diskursive Begleitung des Startchancen-Programms organisiert das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) zusammen mit der  Robert-Bosch-Stiftung seit Dezember 2022 das Expert:innenforum Startchancen (im Überblick HIER). Anliegen ist die Vernetzung von "Stakeholder[n] aus Wissenschaft, Praxis, Zivilgesellschaft und Politik [...] mit dem Ziel, Empfehlungen für die Gestaltung des Startchancen-Programms der Bundesregierung zu erarbeiten."

Beim dritten Treffen am 8. November 2023 standen die  Rolle der Kommunen bei der Bildungssteuerung (und damit auch bei der Umsetzung des Startchancen-Programms) im Mittelpunkt. Ich war zu einem orientierenden Einstiegsvortrag  von (nur) 20 Minuten eingeladen - den ich (leider) aufgrund anderer Verpflichtungen in der universitären Lehre, die ich nicht zurückstellen wollte, nur aus der Distanz halten konnte.   

Nun hat die Robert-Bosch-Stiftung das zusammenfassende Dossier zur Veranstaltung veröffentlicht (s. HIER), in der sehr anschaulich und differenziert die Diskussionen des Forums nachvollzogen werden können. Auch enthalten darin ist eine Widergabe der zentralen Aussagen meines Vortrags, PPT und  Videomitschnitt sind verlinkt. Auf der Website  einzusehen ist zudem mein ausformuliertes Skript zum Vortrag (HIER), Meine Impuls legte ich als eine hinterfragende Lektüre der im seit September 2023 vorliegenden Eckpunkte zum Startchancen-Programm (s. HIER) mit Blick darauf an, wie hier die Rolle der Kommunen und ihre Mitwirkung am Gestalten und Umsetzen des Startchancen-Programms spezifiziert wird. Und entdeckte vor allem Leerstellen - was gerade bei der Bedeutung der Quartiersebenen und des vernetzten Agierens im kommunalen Kontext für den Erfolg des Startchancenprogramms von mir nur als ungünstig bezeichnet werden konnte.     

Für mich sind von diesem Vortrag - neben dem Versuch in knapper Zeit ein komplexes Thema diskursöffnend auf den Punkt zu zu bringen - vor allem die (unerwartet-ungünstigen) Nebenfolgen der Umsetzung via ZOOM-Zuschaltung in Erinnerung geblieben. Neben kleinen technischen Irritationen war es vor allem das generelle Fehlen eines atmosphärischen Feedbacks, das mir beim Vortrag nachdrücklich fehlte. Weder konnte ich (das hätte ZOOM sowieso akustisch ausgeblendet) wahrnehmen, wie das Publikum im Präsenz-Auditorium meine Scherze und Ironisierungen aufnimmt oder ob meine Zuspitzungen Nachhall oder Widerstand auslösen. Auch in den - ausgeblendeten - Kacheln der Online-Zuhörer:innen hatte ich kein Gegenüber. Eindrücklich war für mich so schon während des Vortrages, dass eine solche ZOOM-Zuschaltung letztlich dazu führt, dass ich den Vortrag ins Leere - für mich und in seiner Dramaturgie auch nur durch mit gestützt - halten muss. Und da (aufgrund der engen Zeittaktung, und der leider verzögerten Audio-Umschaltung ins Präsenz-Plenum) auch nach dem Vortrag keine Nachfragen möglich und die Überleitung des Moderators zum nächsten Impuls nicht zu hören waren, blieb ich - danach - mit meinen Gefühl der ausgeblendet-unzugänglichen und damit letztlich fehlenden Resonanz zurück. Was erst einmal schade war - aufgefangen aber dann durch einige Nachfragen per E-Mail mit Interesse an meinem Vortragsskript.  

News aus dem letzten Jahr (01): Ein Campusroman als Seminarergebnis

Vorbemerkung: Im laufenden Lehr-Betrieb des Wintersemesters 2023/24 habe ich mir nicht die Zeit genommen (nehmen können oder wollen), - auch noch - diesen meinen Blog mit den News aus meiner Tätigkeit zu füllen. Dabei hätte es durchaus einiges zu berichten gegeben. Hier hole ich nun das Versäumte in mehreren Postings nach. Hier das Erste.

Es kam anders als ursprünglich geplant und ist trotzdem gut: In unserem gemeinsamen Seminar zum kreativ-literarischen  Schreiben an Schulen im Sommersemester 2023 hatten Kirsten Schindler und ich den "Wuppertaler Schulhausroman" als abgeschlossenes Projekt des Literaturhauses Wuppertal in den Mittelpunkt gestellt und das Vorgaben verfolgt, zusammen mit den Studierenden im Seminar ehemalige Projekts-Teilnehmende (die jugendlichen Autor:innen der letzten zwei Wuppertaler Schulhausromane) zu finden und zu interviewen. Unsere - durchaus umfangfangreiche - Medienkampagne war leider (trotz erster Kontakte und auch Verabredungen) nicht erfolgreich: Unser Seminar stand Mitte Juni 2023 vor der krisenhaften Frage, was wir stattdessen sinnvoll umsetzen können (schließlich sollten die Studierenden auch die Möglichkeit haben, Studienleistungen zu erbringen). Die Lösung, die wir gemeinsam fanden, war: Dann tauchen wir eben selbst in die Praxiserfahrung ein (anstatt uns nur erzählen zu lassen) und schreiben eine eigene Geschichte - nach dem Modell des "Schulhausromans", so wie wir es im Austausch mit den Wuppertaler Projektverantwortlichen, aber auch orientiert an der weiterhin sehr lebendigen Ursprungsinitiative (siehe HIER) kennengelernt und verstanden haben. Wir haben gemeinsam Figuren entwickelt, geplottet, getextet und die entstandenen Szenen zu einer fortlaufenden Story zusammengefügt. Statt an einer Schule (bzw. in der Lebenswelt der Schüler:innen) spielt unser Roman an der Universität und zwar, genau: an der Universität Wuppertal.

Die Arbeit am Text, das Lektorieren. Layouten und Drucken des gemeinsames Romans hat dann über das Sommersemester 2023 hinaus gedauert. Aber am 22. November 2023 kamen wir alle (endlich) noch einmal zusammen - im Rahmen des schon längst gestarteten Wintersemester-Nachfolgeseminars: Um den Studierenden des neuen Kurses unser Werk zu zeigen, daraus zu lesen und - aus eigener Erfahrung heraus - zu berichten. Wie sich das anfühlt und was es bedeutet, eine solche Geschichte gemeinsam zu schreiben, was schwierig und anders-neu möglich ist beim Zusammenarbeiten und Sich-einigen-Müssen ... und ob wir uns ein solches Vorhaben auch an Schulen, integriert in den Unterricht vorstellen können. 

Unser Buch mit dem Titel " Ein Sommer in Wuppertal - Zwischen Liebe, Leid und Lehrveranstaltungen" (104 Seiten) haben wir in einer Kleinauflage selbst gedruckt. Darin enthalten ist auch schon ein einordnender Bericht zum Vorhaben und unseren Erfahrungen. Bei Interesse schicke ich gerne ein Exemplar zu (E-Mail an mich). Ob, wie und wann wir das Buch auch elektronisch veröffentlichen, haben wir noch nicht entschieden.

 Und hier noch - abschließend - Titelbild und  Klappentext: "Sidney ist verzweifelt. Erst trennt sich ihr Freund Nero von ihr und dann schmeißen sie auch noch ihre Eltern raus; kein guter Start ins erste Semester. Juan ist orientierungslos, warum hat er sich nur für ein Erasmus-Semester in Wuppertal beworben? Frau Dr. Fuchs hingegen ist frustriert, außer ihrem Kater Michelangelo gibt es wenig, was sie gerade begeistern kann. Und Jonas ist benebelt, seit einiger Zeit hat er seinen Graskonsum nicht mehr unter Kontrolle. Nur Mohammed ist bereit für sein Studium. Endlich kann er sein Hobby zum Beruf machen. Sie alle erleben ein Sommersemester voller Liebe, Leid und Lehrveranstaltungen."

Campusroman - geschrieben unter Anleitung von Matthias Rürup & Kirsten Schindler von: Luca Ackermann, Laurids Dinger, Fedor Ehser, Matthis Hohdorf, Antonia Jaster, Marie Kühler, Laura Mistler, Theo Niehoff, Nina Robbe, Matthias Rürup, Kirsten Schindler, Dorothee Scholz, Michelle Unterberg, Janine Verwaayen, Anna-Laura Viethen. Wuppertal: Bergische Universität Wuppertal, 2023.