Anderthalb Jahre keine News?

Dieser Blog dient - wie in der Wissenschaft üblich - dem öffentlichen Tätigkeitsnachweis: In Listen aufgeführt werden die Veröffentlichungen, Lehrveranstaltungen, Vorträge und Projekte - in den News-Meldungen auf der Startseite hingegen nur das herausgehoben Wichtige. Und dann ist dies (betrüblicher- und signifikanterweise) der erste Beitrag seit fast anderthalb Jahren.

Ist also nichts passiert?  Ja, nichts, zumindest nichts, was aus dem täglichen erwartet-normalen Aufgaben herausragen würde oder als erreichtes Ergebnis besonders zu bejubeln gewesen wäre. Dabei ist durchaus viel passiert in den letzten zwei Jahren:

  • einmal drei Semester lang eine Umstellung der gesamten Lehre, aber auch Prüfungen auf Distanz- und Onlineformate und wieder zurück seit inzwischen zwei Semester in direkte Interaktion und Präsenz (ohne das zwischendurch Gelernte zu ignorieren und einfach zum Vorherigen zurückzukehren),
  • dann natürlich die fortgeführte Begleitung und Unterstützung von Schulen, die die Idee der "Herausforderung/Herausforderungen" umsetzen - mit Evaluationsberichten, Online-Workshops und der gemeinsamen Arbeit an einem Buch, das nun - etwas verzögert - beim Verlag liegt. Auch sind mehrere Artikel aus den Erhebungsdaten unserer Projektbegleitung publiziert worden, die ich allerdings (da ich nicht als Erstautor fungiere) hier nicht extra hervorgehoben habe.
  • Beschäftigt hat mich aber auch eine eigene mehrjährige berufliche Fortbildung zur Gruppenleitung mit dem Ansatz der "Themenzentrierten Interaktion", die ich im November glücklich mit einem Zertifikat abschließen konnte ... da sie mir aber neben den wichtigen beruflichen Bezügen immer auch persönliche Fortbildung (Bildungsurlaub und Erwachsenenbildung) war, habe ich sie hier nicht erwähnt.
  • Und auch mit - eher kleineren - Publikationen, Drittmittelanträgen für und Umsetzung eigener Projekte habe ich mich in den letzten Jahren beschäftigt. Hervorzuheben vielleicht als veröffentlichtes Resultat (neben vielem auch unergegiebigem Bemühen): Meine Auseinandersetzung mit der Resonanzpädagogik in einer Sammelrezension für das journal für lehrerInnenbildung (1/2022) . 
Zu den verminderten Nachrichten gehört sicherlich auch, dass ich neben der universitären Arbeit auch ein zweites literarisches Arbeitsleben habe (im Herbst 2022 erschien mein zweiter Gedichtband "Chefchen. Eine Höllenfahrt" im Geest-Verlag, das neolith-Magazin für neue Literatur an der Bergischen Universität  dass ja jährlich eine weitere Ausgabe vorgelegt, die siebente ging gerade in Druck und auch die neolith-Textwerkstatt ist nach den Corona-Beschränkungen wieder neu gestartet.) Im Herbst 2021 habe ich nicht nur die Premiere des Flanierfestivals "Literatur in der Stadt" auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal verantwortlich mitorganisiert; seitdem habe ich zudem die ehrenamtliche Leitung des Literaturhauses Wuppertal übernommen. 

Insofern war ich beileibe nicht unbeschäftigt in den letzten Jahren, aber zu erwähnen hier - als wissenschaftliche 'Großtaten' - war davon nichts ... oder eigentlich nichts. Vielleicht bin ich (um einmal, was ja wissenschaftlich gerne unter Verdacht der Subjektivität gestellt wird, von mir zu reden) aber auch nur zu zurückhaltend.

Abschließend zum Jahr 2022 war es mir zumindest ein Bedürfnis, das alles einmal aufzuschreiben.

Auf ein neues!

Spiel vs. Leben - Buch jetzt als Open-Access-Publikation

Vor drei Jahren ging das mehrjährige Kooperationsprojekt "Spiel vs. Leben" zu Ende (siehe Projekt-Website). Darin hatten Schüler*innen verschiedener Schulen aus Wuppertal zusammen mit Studierenden der Bergischen Universität gemeinsam zur Forschungsfrage gearbeitet, was man eigentlich - positiv gesehen - bei Videospielen lernen kann. Während in den ersten zwei Durchläufen des Projekts am Ende eine öffentliche Konferenz an der Bergischen Universität stand, auf der die Schüler*innen und Studierenden ihre Arbeitsergebnisse vorstellten, erarbeiteten die  Teilnehmer*innen im letzten Projektdurchlauf gemeinsam ein Buch. Dieses wurde Ende 2017, publiziert im Verlag 3.0, feierlich im Wuppertaler Kommunikationszentrum die börse vorgestellt. 

Nun wurde das Buch noch einmal als E-Book überarbeitet und über die bildungswissenschaftliche Open-Access-Plattform pedocs frei veröffentlicht (vielen Dank für die Freigabe auch noch einmal an Zsolt Majsai vom Verlag 3.0). Zugriff zum E-Book gibt es über folgenden Link: https://www.pedocs.de/volltexte/2020/20559

Neu erschienen: Schulaufsicht in rechtlicher Perspektive

Als Band 48 in der Buchreihe "Educational Governance" neu erschienen, ist ein von Esther Dominique Klein und Nina Bremm herausgegebener Sammelband zum aktuellen Stand der bildungswissenschaftlichen Forschung zur Schulaufsicht. Der Titel des Bandes:  "Unterstützung – Kooperation – Kontrolle. Zum Verhältnis von Schulaufsicht und Schulleitung in der Schulentwicklung".
Matthias Rürup ist an dieser Monographie mit dem einführenden Beitrag zu den schul- und verfassungsrechtlichen Perspektiven auf die Schulaufsicht in Deutschland vertreten: "Schulrätin – Schulverwaltung – Schulhoheit. Einige begriffliche Differenzierungen zum Untersuchungsgegenstand ‚Schulaufsicht‘" (S. 15 - 44).

Das Forschungsprojekt HeRiS stellt sich vor

Das Forschungsprojekt "Herausforderungen als eigenständige Reformaktivität innovativer Schulen" (HeRiS) ist zuallererst vom Anliegen getragen, eine bemerkenswerte Projektidee deutscher Schulen zu unterstützen - eben mit den Möglichkeiten die der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Dies ist, knapp gesprochen, Reflexionswissen zur Verfügung stellen - entweder allgemein als Forschungstand oder konkret als evaluative Rückmeldung. Insbesondere das letztere Angebot ist Kern von HeRiS. In der aktuellen Transfer-Broschüre der Bergischen Universität hatte Matthias Rürup nun die Gelegenheit dieses praxisdienende Forschungsanliegen von HeRiS vorzustellen - nachzulesen auf Seite 45 der Online-Ausgabe (HIER) oder auch Seite 88-89 der gedruckten Fassung (siehe auch das Bild zu diesem Beitrag).

Neuerscheinung: Fachprofil und Bildungsanspruch

Unter dem Titel "Die Stimmen der Fächer hören" neu erschienen ist nun die zusammenfassende Publikation zur mehrsemestrigen Ringvorlesung des Gemeinsamen Studienausschusses (GSA) der Bergischen Universität, die zum Oberthema "Fachprofil und Bildungsanspruch" zahlreiche wissenschaftliche Vorträge aus Fachdidaktik, Erziehungswissenschaft bzw. Bildungsforschung und diversen u.a. an der Lehrerbildung beteiligten universitären Disziplinen  umfasste.
In dem Sammelband enthalten ist auch ein Essay von Matthias Rürup, in dem er kritisch-zugespitzt die erziehungswissenschaftlichen Beiträge der Ringvorlesung bilanzierte und auf - systematische - Leerstellen hin befragte. Der Aufsatz trägt den Titel "Sinnen über Gruschka - anlässlich des nahenden Endes einer Vorlesungsreihe" (S. 87 - 102).

Mehr zum Buch siehe hier: https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-79274-7.html

Neuerscheinung: Schulreform - Zugänge, Gegenstände, Trends

Titelbild des Handbuchs
Frisch erschienen im Verlag Beltz ist ein umfassendes Handbuch zu Fragen und Themen der Schulreform im deutschsprachigen Raum seit 1945 -  nicht zuletzt anlässlich des 80. Geburtstages von Hans Günther  Rolff, einem der zentralen wissenschaftlichen Begleiter und Protagonisten von Schulgestaltung und Schulentwicklung der letzten Jahrzehnte in Deutschland.
Matthias Rürup ist mit zwei Texten im Handbuch vertreten, einmal mit einem Aufsatz über "Akteure und Arenen der Schulreform in Deutschland" (S. 101 - 116) und einmal - zusammen mit Herbert Altrichter - mit einer Darstellung von "Transformationen der Schulautonomie-Politik" (S. 369 - 382)
Mehr Infomationen zum von Nils Berkemeyer, Wilfried Bos und Björn Hermstein konzipierten und herausgegeben Buch finden sich auf der Produktseite des Verlags (HIER).

Neuerscheinung: Schulautonomie in Deutschland

Gerade neu erscheinen ist ein zusammenfassender Sammelband zum EU-Projekt INNOVITAS (Innovative Schulautonomie als Chance für pädagogische Standortentwicklung) im Waxmann-Verlag erschienen - darin auch ein Überblicksbeitrag von Matthias Rürup zur deutschen Schulautonomie-Diskussion.

Mehr zum Buch siehe Verlagsseite: www.waxmann.com

HeRiS-Gesamtbericht zur Schüler*innen-Befragung 2018 veröffentlicht

Titelseite  des HeRiS-Gesamtberichts 2018
Das Schulprojekt "Herausforderungen" ist inzwischen an zahlreichen Schulen in Deutschland etabliert: die pädagogische Überzeugungskraft der Idee, Schüler*innen der SEK I die Möglichkeit zu geben, sich eigenständig mehrwöchigen persönlichen Herausforderungen außerhalb der Schulen zu stellen, ist ausgesprochen groß. Was bisher aber weitgehend fehlt, ist eine systematische Begleitforschung nicht nur an einzelnen Schulen, sondern auch mit dem Anspruch, einen Vergleich der verschiedenen Umsetzungen zu ermöglichen.
Diesem Anliegen stellt sich der 2017 gegründete Forschungsverbund HeRiS (Herausforderungen als eigenständige Reformidee innovativer Schulen). Er organisiert seit 2018 eine bundesweite Schüler*innen-Befragung für Schulen mit dem Projekt "Herausforderungen" - verbunden mit dem Angebot, dass jede Schulen einen eigenen ausführlichen Rückmeldebericht erhält.
Um einen ersten schulübergreifenden Einblick in die Befunde der 2018er Befragungsrunde zu geben, hat der Forschungsverbund nun über die erziehungswissenschaftliche Online-Plattform pedocs einen zusammenfassenden Bericht veröffentlicht. Mit diesem Gesamtbericht, der sich in der Struktur an den (nichtöffentlichen) Rückmeldeberichten an die einzelnen Schulen orientiert, bekommen diese die Möglichkeit ihre schulspezifischen Befunde in einen Kontext zu stellen. Für alle anderen Interessierten gibt der Bericht einen Einblick in die Konzeption  der HeRiS-Befragung und präsentiert erstmals bundesweit vergleichbare empirische Befunde zum Projekt "Herausforderungen". Unabhängig von ausstehenden weitere Analysen und Berichten - insbesondere auch zu Kompetenzgewinnen im Längsschnitt - wird so deutlich, dass das Projekt "Herausforderungen" von Schüler*innen positiv aufgenommen und als gute Erfahrung gewertet wird.

Der HeRiS-Gesamtbericht 2018 findet sich hier: nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-pedocs-179987

Dazu auch interessant:
Rürup, M. (2018). Projekt Herausforderung. Eine innovative Idee macht Schule. Gastbeitrag im Deutschen Schulportal, veröffentlicht am 11.12.2018. Online: https://deutsches-schulportal.de/stimmen/projekt-herausforderung-eine-innovative-idee-macht-schule/

Das Angebot an Schulen mit dem Projekt "Herausforderungen", sich durch den Forschungsverbund HeRiS evaluieren zu lassen, besteht auch im 2020 fort. Anfragen bitte per E-Mail an heris [a] uni-wuppertal.de  

Dürfen wir das? Schulrechtliche Fragen bei „Herausforderungen“

Forschungsverbund // Herausforderungen  als
eigenständige Reformaktivität innovativer Schulen
Es ist ein direktes Ergebnis des 1. Bundeskongresses für Schulen, die das Projekt "Herausforderungen" umsetzen: an der Bergischen Universität - organisiert von Dr. Matthias Rürup - wird es einen Workshop zu schulrechtlichen Fragen bei der Umsetzung des Projekts geben. Angeregt wurde er durch Lehrkräfte des Evangelischen Gymnasiums Siegen-Weidenau, Ihnen war eine entsprechende Beratungsmöglichkeit zu schulrechtlichen Detailfragen wichtig.
Mit Dieter Barz (ehemals Schulrechtsdezernent der Bezirksregierung Arnsberg) konnte ein ausgewiesener Experte des Schulrechts für eine vierstündige Diskussionsveranstaltung gewonnen werden. Vorrangig für Studierende, die sich im Herausforderungs-Projekten als Coach engagieren, aber eben auch für Schulen mit „Herausforderungen“ aus dem Bergischen Land und darüber hinaus.soll hier Gelegenheit geboten werden, sich angesichts eigener Fragen mit den Abwägungen und Empfehlungen eines Schulrechtlers auseinander zu setzen. 
Der Workshop findet statt am 13.06.2019 von 14.00 bis 18.00 Uhr an der Bergischen Universität Wuppertal; es wird keine Teilnahmegebühr erhoben.
Die Teilnahme-Plätze sind beschränkt. Neben Studierenden der Bergischen Universität werden Schulen bevorzugt, die in direktem Kontakt mit dem Projekt HeRiS stehen und im näheren Umfeld von Wuppertal beheimat sind. 

Nachfragen & Anmeldungen an: heris@uni-wuppertal.de

Anmeldeschluss ist der 28.05.2019.

"Herausforderungen" begleiten: Schulen suchen wieder Coaches

Ein wesentliches Element des Schulprojekts der "Herausforderungen" ist zumeist, dass die Schüler*innen - während sie sich einer selbstgewählten  außerschulischen Herausforderung stellen, nicht durch Lehrkräfte ihrer Schule, sondern durch andere Erwachsene begleitet werden. Grund ist, dass die Schüler*innen möglichst unbelastet von schulischen Kontexten ihre Aktivitäten umsetzen sollen. Und ihre Begleitungen sollen sie dabei  gerade nicht anleiten oder gar unterrichten, sondern lediglich für eine grundlegende Sicherheit und pädagogische Verantwortbarkeit des Projekts sorge tragen. Deswegen sollen bzw. können diese Erwachsenen auch nicht irgendwelche Personen sein, sondern benötigen ein pädagogisches Interesse und möglichst eine basale pädagogische Vorbildung. Entsprechend sind Studierende pädagogischer Studiengänge besondere interessante, geschätzte und gesuchte  Begleitungen.
Die Bergische Universität Wuppertal - namentlich Dr. Matthias Rürup - steht in Kontakt mit mehreren Schule in der Region, die das Schulprojekt "Herausforderungen" anbieten - und Studierende als Begleitung suchen. Konkret sind dies:
  • die Gesamtschule Höhscheid in Solingen,
  • das Evangelische Gymnasium Siegen-Weidenau, 
  • die Matthias-Claudius-Schule in Bochum sowie
  • die Gesamtschule Norf in Neuss
Studierende, die an einer solchen Tätigkeit als Begleitung Interesse haben, können sich direkt an die Schulen oder auch an Dr. Matthias Rürup für nähere Informationen wenden.  Herr Rürup setzt sich außerdem dafür ein, Möglichkeiten zu schaffen, diese praktische Erfahrung als Begleitung im Rahmen des Studiums zu nutzen - z.B. als außerschulisches Berufsfeldpraktikum im komb. BA, als Forschungsprojekt in den Bildungswissenschaften oder als Abschlussarbeit. Im aktuellen Sommersemester  führt er hierzu ein Begleitseminar durch (Donnerstags, 16.00 bis 18.00 Uhr, K8); steht aber auch in seiner Sprechzeit und darüber hinaus gerne für Beratungen zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt es u.a. hier: https://www.ifb.uni-wuppertal.de/de/arbeitsbereiche/empirische-schulforschung/projekt-herausforderungen/coaches.html