Ein Lehrforschungsprojekt zum Wuppertaler Schulhausroman: Wir suchen Gesprächsparter:innen!

Über eine Pressemeldung der Bergischen Universität ist es auch schon in der Welt: Zusammen mit Lehramtsstudierenden und Kirsten Schindler beschäftige ich mich in diesem Semester mit dem Wuppertaler Schulhausroman - einem inzwischen abgeschlossenen Projekt des Literaturhauses Wuppertal. Wir haben ausgewählte Schulhausromane gelesen, uns mit den damaligen Organsiator:innen und Begleiter:innen unterhalten und wollen nun Interviews mit den Schüler:innen von damals führen - was haben sie erlebt, wahrgenommen und empfunden. Und wie bewerten sie diese Erfahrung von heute aus? Wie wichtig oder auch prägend über die Jahre, was sie für sie?

Konkret suchen wir die jungen Autor:innen von zwei Wuppertaler Schulhausromanen - den letzten beiden aus dem Jahr 2016:
  • die Autor:innen des Buches "Freundschaft, Frust und vielen Fragen. Geschichten von Anne und Tim", das unterstützt von Dorothea Müller an der Erich-Fried-Gesamtschule in Ronsdorf geschrieben wurde. Es war die Klasse 8.4! 
  • und die Autor:innen des Buches "Flammen über der Stadt", betreut von Michael Zeller und verfasst von den Schüler:innen der Klasse 9a der Realschule Neue Friedrichstraße in der Elberfelder Nordtstadt. 
Wer erinnert sich an diese Titelbilder bzw. Bücher im Regal? An die Zeit in der Schule damals und die Mitschüler:innen? Kennt sie persönlich oder die Familien?  Kann auf unser Projekt hinweisen und Kontakt herstellen? 

Es wäre schön, eine Reihe verschiedener Stimmen, Perspektiven und Positionen zu sammeln, um - das ist unser und mein Anliegen - zu verstehen, was dieses Projekt damals aus Sicht der beteiligten Schüler:innen war.

Als Kontaktperson hat sich meine Kollegin Kirsten Schindler (E-Mail: kschindler@uni-wuppertal) zur Verfügung gestellt. Wir hoffen auf eine Rückmeldung bis Anfang Juni, um die ca. halbstündigen Interviews noch vor den Sommerferien durchführen zu können. 

Herausforderung - Zweiter Bundeskongress vom 22. bis 24.09. in Landau

Die Idee der "Herausforderung", davon bin ich überzeugt, lässt sich nicht von außen und oben in Schulen implementieren - es braucht die Überzeugung und die Aktiven vor Ort. Umso wichtiger ist die Kontakt und die Vernetzung zwischen den einzelnen Schulen, Lehrkräften und sonstigen Akteur:innen, die diese Idee an immer mehr Schulen in Deutschland tragen.

Dazu diente - vor Corona - der erste Bundeskongress "Herausforderung" im Februar 2019 an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum und dazu soll nun auch der zweite Bundeskongress dienen. Dieser wird vom 22. bis 24. September 2024 in Landau - an der dortigen Universität und integrierten Gesamtschule stattfinden. 

Auf der Website von "Herausforderung einfach machen" ist nun die Einladung und Anmeldung zum Bundeskongress veröffentlicht, zusammen mit dem aktuellen Stand des Programms, siehe unter: https://www.herausforderung.eu/bundeskongress/ 

Um den Kongress zu refinanzieren, gibt es ein Teilnehmer:innen-Gebühr von 50,00 € für Erwachsene, 25,00 € für Jugendliche bis 18 Jahren; von Schulen, die Mitglied bei "Herausforderung einfach machen" sind, ist für eine Person die Teilnahme frei. 

Gemeinsam getragen und organisiert wird dieser Kongress von den Initiativen "Schule im Aufbruch" (Margret Rasfeld), "Herausforderung einfach machen" (Markus Teibrich und Mathias Pfeiffer), der Gesamtschule Landau (allen voran Uli Roos) sowie dem Forschungsbund HeRiS, dem die Universitäten aus Landau (Michael Zimmer-Müller), Siegen (Jörg Siewert), Einthoven (Kerstin Helker) und Wuppertal (Matthias Rürup) angehören.

Für Nachfragen zum Kongress steht unsere Kontakt-E-Mail-Adresse  bundeskongress@herausforderung.eu zur Verfügung.

Wieder unterwegs: Schüler:innen, die sich Herausforderungen stellen, suchen Begleitpersonen

Die Corona-Zeit hat auch dieses besondere und von mir gerne unterstützte schulische Angebot ausgebremst: Schüler:innen der Mittelstufe eine Auszeit vom normalen Schulbetrieb zu ermöglichen, in der sie sich einer selbstbestimmten außerschulischen Aufgabe stellen, die sie persönlich herausfordert. 

Jetzt starten einige Schule wieder oder auch neu mit diesem Angebot, so zum Beispiel das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal, wo es den Namen "Temptemus - Lasst es uns wagen" trägt. Zehn Tage lang haben die Schüler.innen des gesamten Jahrgangs 10 zum Anfang des neuen Schuljahres 2023/24 Zeit für eine außergewöhnliche Bewährungsprobe. 

Zur Begleitung, Unterstützung und Absicherung suchen die Schüler:innen nun erwachsene Begleitpersonen - insbesondere unter den Lehramtsstudierenden an der Bergischen Universität, die so die Chance haben können, Schule und Jugendliche einmal von einer anderen (weniger formalisiert-vorhersehbaren) Seite kennenzulernen. Unter Mitarbeit des "Medienprojektes Wuppertal" haben die Schüler:innen dazu ein Video gedreht (siehe HIER in vimeo).

Studierende, die Interesse haben, die Schüler:innen bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, können dieses Engagement auch als Forschungsprojekt in ihr M.Ed-Studium . Ein entsprechende Begleitseminar  ist eingerichtet. Weitere Hinweise dazu finden sich im Vorlesungsverzeichnis der Bergischen Universität Wuppertal (Kurs SOE999025 Begleitseminar zum Forschungsprojekt) bzw. auf der Projektseite https://emps.uni-wuppertal.de/de/herausforderungen/

Für Nachfragen und zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an mich (ruerup@uni-wuppertal.de

Anderthalb Jahre keine News?

Dieser Blog dient - wie in der Wissenschaft üblich - dem öffentlichen Tätigkeitsnachweis: In Listen aufgeführt werden die Veröffentlichungen, Lehrveranstaltungen, Vorträge und Projekte - in den News-Meldungen auf der Startseite hingegen nur das herausgehoben Wichtige. Und dann ist dies (betrüblicher- und signifikanterweise) der erste Beitrag seit fast anderthalb Jahren.

Ist also nichts passiert?  Ja, nichts, zumindest nichts, was aus dem täglichen erwartet-normalen Aufgaben herausragen würde oder als erreichtes Ergebnis besonders zu bejubeln gewesen wäre. Dabei ist durchaus viel passiert in den letzten zwei Jahren:

  • einmal drei Semester lang eine Umstellung der gesamten Lehre, aber auch Prüfungen auf Distanz- und Onlineformate und wieder zurück seit inzwischen zwei Semester in direkte Interaktion und Präsenz (ohne das zwischendurch Gelernte zu ignorieren und einfach zum Vorherigen zurückzukehren),
  • dann natürlich die fortgeführte Begleitung und Unterstützung von Schulen, die die Idee der "Herausforderung/Herausforderungen" umsetzen - mit Evaluationsberichten, Online-Workshops und der gemeinsamen Arbeit an einem Buch, das nun - etwas verzögert - beim Verlag liegt. Auch sind mehrere Artikel aus den Erhebungsdaten unserer Projektbegleitung publiziert worden, die ich allerdings (da ich nicht als Erstautor fungiere) hier nicht extra hervorgehoben habe.
  • Beschäftigt hat mich aber auch eine eigene mehrjährige berufliche Fortbildung zur Gruppenleitung mit dem Ansatz der "Themenzentrierten Interaktion", die ich im November glücklich mit einem Zertifikat abschließen konnte ... da sie mir aber neben den wichtigen beruflichen Bezügen immer auch persönliche Fortbildung (Bildungsurlaub und Erwachsenenbildung) war, habe ich sie hier nicht erwähnt.
  • Und auch mit - eher kleineren - Publikationen, Drittmittelanträgen für und Umsetzung eigener Projekte habe ich mich in den letzten Jahren beschäftigt. Hervorzuheben vielleicht als veröffentlichtes Resultat (neben vielem auch unergegiebigem Bemühen): Meine Auseinandersetzung mit der Resonanzpädagogik in einer Sammelrezension für das journal für lehrerInnenbildung (1/2022) . 
Zu den verminderten Nachrichten gehört sicherlich auch, dass ich neben der universitären Arbeit auch ein zweites literarisches Arbeitsleben habe (im Herbst 2022 erschien mein zweiter Gedichtband "Chefchen. Eine Höllenfahrt" im Geest-Verlag, das neolith-Magazin für neue Literatur an der Bergischen Universität  dass ja jährlich eine weitere Ausgabe vorgelegt, die siebente ging gerade in Druck und auch die neolith-Textwerkstatt ist nach den Corona-Beschränkungen wieder neu gestartet.) Im Herbst 2021 habe ich nicht nur die Premiere des Flanierfestivals "Literatur in der Stadt" auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal verantwortlich mitorganisiert; seitdem habe ich zudem die ehrenamtliche Leitung des Literaturhauses Wuppertal übernommen. 

Insofern war ich beileibe nicht unbeschäftigt in den letzten Jahren, aber zu erwähnen hier - als wissenschaftliche 'Großtaten' - war davon nichts ... oder eigentlich nichts. Vielleicht bin ich (um einmal, was ja wissenschaftlich gerne unter Verdacht der Subjektivität gestellt wird, von mir zu reden) aber auch nur zu zurückhaltend.

Abschließend zum Jahr 2022 war es mir zumindest ein Bedürfnis, das alles einmal aufzuschreiben.

Auf ein neues!

Spiel vs. Leben - Buch jetzt als Open-Access-Publikation

Vor drei Jahren ging das mehrjährige Kooperationsprojekt "Spiel vs. Leben" zu Ende (siehe Projekt-Website). Darin hatten Schüler*innen verschiedener Schulen aus Wuppertal zusammen mit Studierenden der Bergischen Universität gemeinsam zur Forschungsfrage gearbeitet, was man eigentlich - positiv gesehen - bei Videospielen lernen kann. Während in den ersten zwei Durchläufen des Projekts am Ende eine öffentliche Konferenz an der Bergischen Universität stand, auf der die Schüler*innen und Studierenden ihre Arbeitsergebnisse vorstellten, erarbeiteten die  Teilnehmer*innen im letzten Projektdurchlauf gemeinsam ein Buch. Dieses wurde Ende 2017, publiziert im Verlag 3.0, feierlich im Wuppertaler Kommunikationszentrum die börse vorgestellt. 

Nun wurde das Buch noch einmal als E-Book überarbeitet und über die bildungswissenschaftliche Open-Access-Plattform pedocs frei veröffentlicht (vielen Dank für die Freigabe auch noch einmal an Zsolt Majsai vom Verlag 3.0). Zugriff zum E-Book gibt es über folgenden Link: https://www.pedocs.de/volltexte/2020/20559

Neu erschienen: Schulaufsicht in rechtlicher Perspektive

Als Band 48 in der Buchreihe "Educational Governance" neu erschienen, ist ein von Esther Dominique Klein und Nina Bremm herausgegebener Sammelband zum aktuellen Stand der bildungswissenschaftlichen Forschung zur Schulaufsicht. Der Titel des Bandes:  "Unterstützung – Kooperation – Kontrolle. Zum Verhältnis von Schulaufsicht und Schulleitung in der Schulentwicklung".
Matthias Rürup ist an dieser Monographie mit dem einführenden Beitrag zu den schul- und verfassungsrechtlichen Perspektiven auf die Schulaufsicht in Deutschland vertreten: "Schulrätin – Schulverwaltung – Schulhoheit. Einige begriffliche Differenzierungen zum Untersuchungsgegenstand ‚Schulaufsicht‘" (S. 15 - 44).

Das Forschungsprojekt HeRiS stellt sich vor

Das Forschungsprojekt "Herausforderungen als eigenständige Reformaktivität innovativer Schulen" (HeRiS) ist zuallererst vom Anliegen getragen, eine bemerkenswerte Projektidee deutscher Schulen zu unterstützen - eben mit den Möglichkeiten die der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Dies ist, knapp gesprochen, Reflexionswissen zur Verfügung stellen - entweder allgemein als Forschungstand oder konkret als evaluative Rückmeldung. Insbesondere das letztere Angebot ist Kern von HeRiS. In der aktuellen Transfer-Broschüre der Bergischen Universität hatte Matthias Rürup nun die Gelegenheit dieses praxisdienende Forschungsanliegen von HeRiS vorzustellen - nachzulesen auf Seite 45 der Online-Ausgabe (HIER) oder auch Seite 88-89 der gedruckten Fassung (siehe auch das Bild zu diesem Beitrag).

Neuerscheinung: Fachprofil und Bildungsanspruch

Unter dem Titel "Die Stimmen der Fächer hören" neu erschienen ist nun die zusammenfassende Publikation zur mehrsemestrigen Ringvorlesung des Gemeinsamen Studienausschusses (GSA) der Bergischen Universität, die zum Oberthema "Fachprofil und Bildungsanspruch" zahlreiche wissenschaftliche Vorträge aus Fachdidaktik, Erziehungswissenschaft bzw. Bildungsforschung und diversen u.a. an der Lehrerbildung beteiligten universitären Disziplinen  umfasste.
In dem Sammelband enthalten ist auch ein Essay von Matthias Rürup, in dem er kritisch-zugespitzt die erziehungswissenschaftlichen Beiträge der Ringvorlesung bilanzierte und auf - systematische - Leerstellen hin befragte. Der Aufsatz trägt den Titel "Sinnen über Gruschka - anlässlich des nahenden Endes einer Vorlesungsreihe" (S. 87 - 102).

Mehr zum Buch siehe hier: https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-79274-7.html

Neuerscheinung: Schulreform - Zugänge, Gegenstände, Trends

Titelbild des Handbuchs
Frisch erschienen im Verlag Beltz ist ein umfassendes Handbuch zu Fragen und Themen der Schulreform im deutschsprachigen Raum seit 1945 -  nicht zuletzt anlässlich des 80. Geburtstages von Hans Günther  Rolff, einem der zentralen wissenschaftlichen Begleiter und Protagonisten von Schulgestaltung und Schulentwicklung der letzten Jahrzehnte in Deutschland.
Matthias Rürup ist mit zwei Texten im Handbuch vertreten, einmal mit einem Aufsatz über "Akteure und Arenen der Schulreform in Deutschland" (S. 101 - 116) und einmal - zusammen mit Herbert Altrichter - mit einer Darstellung von "Transformationen der Schulautonomie-Politik" (S. 369 - 382)
Mehr Infomationen zum von Nils Berkemeyer, Wilfried Bos und Björn Hermstein konzipierten und herausgegeben Buch finden sich auf der Produktseite des Verlags (HIER).

Neuerscheinung: Schulautonomie in Deutschland

Gerade neu erscheinen ist ein zusammenfassender Sammelband zum EU-Projekt INNOVITAS (Innovative Schulautonomie als Chance für pädagogische Standortentwicklung) im Waxmann-Verlag erschienen - darin auch ein Überblicksbeitrag von Matthias Rürup zur deutschen Schulautonomie-Diskussion.

Mehr zum Buch siehe Verlagsseite: www.waxmann.com